Liebe Patientin, lieber Patient,
Sie leiden unter einer chronischen Erkrankung, und das Essen schmeckt Ihnen nicht mehr so wie früher? Vielleicht haben Sie mittlerweile weniger Appetit und essen eher widerwillig, nur kleine Portionen und in unregelmäßigen Abständen? Wenn Sie dazu noch einen längeren Krankenhausaufenthalt hinter sich haben, ist es sehr wahrscheinlich, dass Ihrem Körper Energie und Nährstoffe fehlen.
Beides sind jedoch nicht nur die Grundlagen für die Verbesserung Ihrer Lebensqualität, sondern stellen auch überaus wichtige Marker für ernste Komplikationsrisiken und sogar Ihre Lebenserwartung dar.
Wie kann man Mangelernährung feststellen?
Es gibt u. a. einige Kriterien zur Diagnose einer Mangelernährung: So z.B.
• Ungewollter Gewichtsverlust: mehr als 5 % in 6 Monaten oder über 10 % über einen längeren Zeitraum als 6 Monate
• Body Mass Index: unter 20 bei unter 70-Jährigen oder unter 22 bei über 70-Jährigen
• Aufnahme von Mahlzeitenmengen: unter 50 % des geschätzten Bedarfs während mehr als einer Woche oder jegliche massive Reduzierung länger als eine Woche.
Wichtig dabei: Eine Mangelernährung kann auch ohne ein gleichzeitiges Untergewicht vorliegen!
Was können Sie tun, um der Mangelernährung entgegenzuwirken?
„Essen Sie nach Herzenslust!“ – diesen Ratschlag haben Sie sicherlich schon oft gehört. Die Umsetzung gestaltet sich jedoch schwierig. Fünf bis sechs – wenn auch kleine – regelmäßige Mahlzeiten sollten es schon sein.
Hilfen gibt es einige: Lassen Sie sich bekochen, essen Sie in Gesellschaft, verteilen Sie kleine Snacks an Ihren Lieblingsplätzen (und greifen Se zu 😊), essen Sie unkonventionell (warum nicht zum Frühstück bereits eine warme Mahlzeit, wenn Sie mögen) usw...
Kurzum: Werfen Sie Ihre bisher gelebten Ernährungsgrundsätze getrost über Bord und essen Sie gegen die Appetitlosigkeit an, so schwer Ihnen das auch fällt. Führen Sie ein Ernährungsprotokoll und planen Sie Ihre Mahlzeiten wie ein „Projekt“.
Wie kann eine professionelle Ernährungstherapie ganz konkret helfen?
Zunächst mit einer gründlichen Bestandsaufnahme: Welche Grunderkrankung verursacht den Zustand Ihrer Mangelernährung und/oder Ihres Untergewichts? Welche Laborparameter liegen vor? Welche Ernährungsumstellung wird deshalb erforderlich?
Dann mit einer Messung Ihrer Körperzusammensetzung (BIA-Messung): Wie viel Muskelmasse, wie viel Fett und Körperwasser sind vorhanden? Welche Ergebnisse wären erstrebenswert und machbar?
Welche Wünsche, Vorlieben, Lebensumstände haben Sie? Was essen Sie besonders gern, was überhaupt nicht? Vieles davon lässt sich schon aus einem Ernährungsprotokoll ablesen – aber auch, welche Nährstoffe in welcher Menge und Qualität Sie zu sich nehmen. Die Computergestützte Nährstoff-Feinanalyse zeigt: Wo bestehen Mängel, was lässt sich optimieren?
Nach dieser Anamnese planen wir gemeinsam: Bei überschaubaren Ess-Mengen kommt es auf eine Auswahl energiereicher Nahrungsmittel und eine optimale Nährstoff-Zusammensetzung an. Je nach Grunderkrankung müssen Sie vielleicht auch auf einen bestimmten Mix aus Kohlenhydraten, Fett und Eiweiß achten. Kulinarisch lässt sich so einiges „zaubern“, Sie werden staunen! 😊
Wir halten die Fortschritte fest und verändern das Mahlzeiten-Portfolio bei Bedarf – Sie sollen sich bei alldem wohlfühlen, denn wir möchten einen nachhaltigen Erfolg erzielen.
Für den Fall, dass ein solcher dennoch auf sich warten lässt, gibt es Trinknahrungen, die sich nicht nur pur (in kleinen Schlucken und gekühlt 😊) trinken, sondern auch gut in Ihre Mahlzeiten einarbeiten lassen.
Darüber hinaus kann es erforderlich sein, - auch im häuslichen Umfeld - Nahrung über eine Sonde in den Magen oder Darm (enteral) oder auch intravenös (parenteral) zuzuführen. Dieses nimmt den Druck, „pausenlos essen“ zu müssen und wird oft als sehr hilfreich erlebt.
Sie sehen: Für (fast) jedes Ernährungsproblem gibt es eine Lösung. Ich freue mich auf Ihre Kontaktaufnahme!
Mit herzlichen Grüßen
Susanne Büscher
P.S. Mögen Sie gern schmunzeln? Schauen Sie das Video an unter: https://nina-buescher.de/videominiaturen